Die Pokalrunde ist immer die Piemont-Kirsche auf der Sahnetorte der Meisterschaftsrunde, in welcher die ersten Damen des Hamburger Polo Clubs letztes Jahr mit einem stolzen Platz 1 in die Winterpause gegangen waren. Nichtsdestotrotz kennen wir das Gefühl der Finalteilnahme im Hamburger Pokal am 1. Mai am Rothenbaum und das damit verbundene Gefühl. Somit waren Motivation sowie Stimmung stets auf einem hohen Level.
Nachdem das ursprünglich angesetzte Pokalspiel bei Heimfeld im vorigen Jahr aufgrund von technischen Problemen der Flutlichtanlage nach 45-minütiger Pause an einem Dienstagabend bei 5 Grad wegen der erhöhten Verletzungsgefahr abgebrochen wurde, wussten die Polo Ladies, dass am Samstagnachmittag (wieder bei Heimfeld) erneut ein körperbetontes Spiel bevorstehen würde. Die erwarteten Pöbel-Fans hatten sich diesmal etwas besser im Griff, zeigten jedoch, dass aus ihrer Sicht noch eine Rechnung mit den Damen aus dem Hamburger Westen offen war.
Berufs- und verletzungsbedingte Reduzierungen des Kaders führten dazu, dass einige Spielerinnen sich auf neuen, ungewohnten Positionen wiederfanden, den jeweiligen Job aber äußerst gut bewältigten. Die Vorgabe der Trainer, mit einer Manndeckung in das Pokalmatch zu starten, wurde größtenteils befolgt. Mit einer soliden Laufarbeit sämtlicher Spielerinnen erarbeiteten sich die Gäste die deutlicheren Chancen im gegnerischen Kreis, ließen jedoch zu viele ungenutzt – sowohl aus dem Spiel heraus als auch einen gut gehaltener 7-Meter von Catharina Wildbrett. So stand es zur Halbzeit noch immer 0:0. Die Polo Damen waren aber am Drücker und wollten die in der zweiten Halbzeit auch beweisen.
Eine Strafecke von Maryam Zoroofchi zum Linksableger Laura Gilica verwandelte diese souverän zur lang ersehnter 0:1-Führung. Doch statt mit gestärkter Brust das eigene Spiel beizubehalten, lockerte der geplatzte Knoten offenbar auch die Konzentration, sodass der Ausgleichstreffer nicht lange auf sich warten ließ. Mittlerweile rückte auch der Abpfiff immer näher. Um noch einmal alles nach vorne zu werfen, probierte das Trainergespann eine Neuheit und zog Innenverteidigerin Nora Feld als vierte Stürmerin nach vorne, um so mehr Druck auszuüben. Leider mussten die Spielerinnen den Laufleistungen der Manndeckung Tribut-Zollen, dies kombiniert mit der fehlenden Routine wieder auf dem Feld führte leider auch dazu, dass wir die wenigen Chancen der Heimfelderinnen nicht länger vereiteln konnten und die Gastgeberinnen des TG Heimfeld ein Leichtes hatten in gefühlter Überzahl einen Ableger aus dem Spiel heraus ins leere Tor einzuschieben und somit die 2:1 Führung zu markieren. Zwar konnten die Polo Damen mit dem Abpfiff noch eine Ecke herausholen – welche wenigstens noch das 7-Meter-Schießen bedeutet hätte, aber leider fand der Ball nicht den Weg in das Tor. Somit können die Polo Ladies das Event am 1. Mai dieses Jahr nur von den Zuschauerrängen verfolgen. Eine neue Erfahrung, auf die alle Spielerinnen gerne verzichtet hätten.