„Wir wollen das Maximale herausholen“

Am kommenden Samstag starten Polos 1. Hockey-Herren um 12 Uhr gegen TTK Sachsenwald in die Hallensaison. Ob der Hamburger Polo Club auch in der 2. Liga Nord für Furore sorgen und oben mitmischen kann? Im Interview spricht Spieler-Trainer Matthias Witthaus über die Hallen-Vorbereitung, Saisonziele, zu hohe Erwartungen und den Weg der Polo-Herren.

dsc_1534

Polos Herren starten am Samstag in die Hallensaison

Am Samstag starten Deine Herren in die Hallensaison. Bist Du mit der Vorbereitung zufrieden? Welche Ziele habt ihr euch für die 2. Liga gesteckt?
Matthias Witthaus: Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit der Vorbereitung. Leider war es so, dass wir nie den kompletten Kader beisammen hatten. Dadurch konnten wir uns nicht so aufeinander abstimmen wie es eigentlich nötig ist. Trotzdem haben wir in einigen Vorbereitungsspielen gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir unser Potential abrufen. Das war schon teilweise sehr gut. Positiv ist außerdem, dass alle Spieler fit in die Saison gehen, bis auf Jendrik Sielaff, der sich leider einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Das ist bei uns ja auch kein Normalzustand. Was die Saisonziele angeht: Wir wollen das Maximale herausholen, das realistisch ist. Was das genau sein wird, das wird man nach den ersten Spielen sehen.

Aber der Aufstieg ist schon realistisch, oder? Die Konkurrenz sieht euch jedenfalls als Aufstiegsfavoriten.
Matthias Witthaus: Die Bemerkungen der anderen Clubs, ob positiv oder negativ, sind ja eigentlich nur Komplimente für unseren bisherigen Weg. Es ist immer schwierig vorauszusagen, wo unser Team am Ende der Saison stehen wird. Es gibt Gegner, die sich, vor allem gegen uns, sehr wehren. Manchmal stimmt die Tagesform nicht und dann verletzen sich auch noch Spieler während der Saison. Deswegen wollen wir uns vor allem auf die Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können. Wir wollen zum Beispiel an der Fitness arbeiten und jedes Training nutzen, um besser zu werden. Ich finde es spannend, einzelne Spieler zu entwickeln und dann natürlich auch das Zusammenspiel und die Mentalität der Mannschaft. Insgesamt müssen wir als Hamburger Polo Club aber sehen, dass wir bescheiden bleiben und die Erwartungshaltung nicht zu groß wird.

Wie meinst du das?
Matthias Witthaus: In den letzten zwei Jahren ging es nur aufwärts. Jetzt sind wir schon auf dem Feld und in der Halle in der 2. Liga. Klar ist, dass es auch mal Rückschläge geben wird. Wie in der Feldhinrunde, als wir zwei Spiele in Folge unglücklich verloren haben. Das gehört zum Sport dazu. Wichtig ist nur, dass es positiv weitergeht und die Erwartungen an das Team nicht zu hoch werden. Man darf nicht vergessen, dass viele junge Spieler noch nie so hoch gespielt haben.

Wie machen sich denn die jungen Spieler, die aus der eigenen Jugend kommen?
Matthias Witthaus: Da gibt es leider eine sehr große Diskrepanz. Wir haben einige sehr talentierte Jungs, die absolut das Potential haben, sich bei den 1. Herren durchzusetzen. So wie es beispielsweise Nick Algner und Paul Gumpricht geschafft haben oder John Grube, Moritz Boyksen und Yannick Rheinberger schaffen können. Aber es kommen insgesamt zu wenige Talente hoch, die es direkt in den Kader der 1. Herren schaffen. Das wird sich in Zukunft aber sicher ändern, da unsere Jugendarbeit immer besser wird und das Trainerteam um Michael Willemsen hervorragende Arbeit macht. Bei den 1. Damen klappt die Integration der Jugendspielerinnen schon sehr gut finde ich. Da stimmt der Weg, auch wenn die Mannschaft dadurch hin und wieder Lehrgeld zahlen muss.

Der Konkurrenzkampf bei den Herren ist extrem groß. Hast du denn schon ein Team im Kopf, das am Samstag gegen TTK auflaufen wird?
Matthias Witthaus: Ehrlich gesagt noch nicht. Wir spielen am Dienstag unser letztes Vorbereitungsspiel gegen Harvestehude. Danach legen Borre (Tobias Borregaard) und ich uns auf ein Team fest. Das kann dann am nächsten Wochenende aber schon wieder ganz anders aussehen. Wir haben endlich mal das Luxusproblem, fast den kompletten Kader zur Verfügung zu haben. Leon Thörnblom und Franz Lindengrün stoßen allerdings erst im Januar zum Team dazu, weil die beiden mit Österreich bei der U21-Weltmeisterschaft in Indien sind. Trotzdem ist der Konkurrenzkampf natürlich groß. Besonders freue ich mich darüber, dass Mattheo Gührs nach seinem Meniskusriss wieder fit ist. Das ging unglaublich schnell, weil er jeden Tag an seinem Comeback gearbeitet hat.

THK Rissen hat sein erstes Saisonspiel gegen DTV Hannover klar mit 3:8 verloren. Flottbek hatte beim 4:3-Erfolg über Marienthal große Mühe. Wie ordnest du diese Ergebnisse ein?
Matthias Witthaus: Die Ergebnisse zeigen, dass die Mannschaften leistungsmäßig viel enger bei einander liegen als alle dachten! Gerade DTV halte ich für sehr stark. Marienthal hat taktisch sehr diszipliniert gespielt. Das war ein Warnschuss für uns. Wir kennen TTK nicht gut aber wir sind darauf eingestellt, dass es ein ganz schweres Match wird am Samstag. Deswegen bauen wir auch auf die Unterstützung vieler Fans.