Polo schafft Überraschung

Die Hockey-Herren vom Hamburger Polo Club haben in der Bundesliga-Premiere gegen den amtierenden Deutschen Meister mit 5:4 gewonnen. Dabei führte Polo zehn Minuten vor Schluss mit 5:2, ehe Uhlenhorst noch einmal auf 5:4 herankam aber Aufsteiger Polo die knappe Führung ins Ziel brachte. Kapitän Jonathan Fröschle trifft dreifach, Luca Müller und Constantin Staib treffen direkt bei ihrem Debüt.

Willemsen (links) und Thörnblom (rechts) bejubeln das Traumtor von Constantin Staib (Foto: Pemöller)

Spielbericht von hockeyliga.de:

Der Hamburger Polo Club hat für einen Paukenschlag beim Premieren-Spiel in der 1. Bundesliga der Herren gesorgt. Der Aufsteiger bezwang im Heimspiel den deutschen Meister Uhlenhorst Mülheim am Ende glücklich, aber nicht unverdient mit 5:4 (2:2). Die Hanseaten drehten einen 0:1-Rückstand bis Ende des dritten Viertels in eine 5:2-Führung, mussten dann aber erheblich zittern und hatten auch Glück, dass Mülheim zwei vermeintliche Tore nicht gegeben wurden.

HPC-Trainer Matthias Witthaus: „Ich bin noch ein bisschen sprachlos. Das ist natürlich ein Start nach Maß. Wir haben auch vor dem Spiel an unsere Chancen geglaubt, weil wir unsere Stärken kennen, und wollten gewinnen. Dass wir aber gegen den deutschen Meister 5:2 führen, war sicher nicht zu erwarten. Am Ende haben wir über den Kampf und Leidenschaft gewonnen. Da haben wir uns das Glück verdient, das es sicherlich auch ist, wenn man sieht, dass Mülheim zwei Tore nicht anerkannt wurden. Jetzt sind wir total euphorisch, müssen aber auch sehen, dass es noch so viele Saisonspiele genauso fokussiert anzugehen gilt.“
Omar Schlingemann sagte: „Das war heute Lehrgeld, das wir gezahlt haben mit der jungen Mannschaft und ohne die Verletzten, die momentan noch fehlen. Sicher ärgern wir uns über die zwei aberkannten Tore und ein paar Ecken, die wir noch hätten kriegen müssen. Aber wenn wir ab dem zweiten Viertel Polo nicht erlauben, so das Tempo rauszunehmen, sondern selbst weiter Tempo machen, dann geht das eben auch anders aus.“

Mülheim zeigte im ersten Viertel die klarere Spielanlage, hatte aber noch Probleme, die routinierte Abwehr der Hausherren um Matthias Müller und Tomas Prochazka in Verlegenheit zu bringen. Mazkour hatte die erste Chance am langen Pfosten nach Hellwig-Flanke, konnte den Ball aber nicht verwerten. Doch auch Polo versteckte sich nicht. Staib steckt zu Bartek Szmidt durch, dessen Schuss ins leere Tor gerade noch verhindert wurde. Letztlich war Mülheim dann mit der ersten Ecke erfolgreich, als Lukas Windfeder platziert rechts unten zur da auch verdienten Führung traf (13.).
Doch Polo reagierte zu Beginn des zweiten Viertels prompt. Nach einer Doppelecke stand es 1:1 (16.), als Jonathan Fröschle den Nachschuss brachial links unten einschoss. Polo nun besser, kam oft mit gefährlichen langen Schlenzern nach rechts vorne zum Erfolg. Ein Stecher von „Krümel“ Bartels hielt Weißner noch stark, doch dann steuerte Constantin Staib ein Traumtor bei, als er auf der linken Grundlinie den Rückpass antäuschte und aus fast unmöglichem Winkel den Ball ins obere linke Toreck lupfte. Die Führung schien zur Halbzeit wieder verloren, als Niklas Garst ein Rückhandschuss zum 2:2 (30.) durch die Schienen rutschte. Doch mit dem Halbzeitpfiff spielte Polo die vierte Ecke über den Rausgeber so unorthodox, dass Matthias Müller in der Mitte einen Drehschuss erhielt, der zum 3:2 reinging.
Im dritten Viertel lief es bei Mülheim weiter nicht nach Plan. Die Angriffe hatten zu wenig Tempo, so dass der HPC nicht wirklich in Verlegenheit zu bringen war. Dann nutzte Fröschle die nächste Ecke für den Aufsteiger auch noch mit einem platzierten Schlenzer ins untere rechte Eck zum 4:2. Pech für Uhlenhorst, dass Schiedsrichter Heinlein einen Vorteil zu früh wegpfiff und eine weitere Ecke gab, Wimpernschläge, bevor der Ball im Tor war. Und dann legte Fröschle mit der sechsten Ecke der Hamburger auch noch zum 5:2 nach – wieder ins rechte untere Eck (42.).
So musste Mülheim im letzten Viertel alles aufbieten, um die Partie vielleicht noch zu drehen. Das misslang erstmal, als Windfeder zwei Ecken nicht nutzen konnte (47.). Dann sah Staib Grün. Die Unterzahl überstand Polo, aber nun war der Mülheimer Druck enorm. Timm Herzbruch jagte in der 52. Minute einen Ball aus der Kreismitte in den oberen rechten Winkel. Polo kam nun nicht mehr hinten raus, verteidigte mit alle Mann. Dennoch war es erneut Herzbruch im Eckennachschuss, der das 4:5 machte (55.). Und Mülheim jubelte bereits über den Ausgleich, als die Kugel in der 57. Minute erneut nach Ecke im Netz des HPC-Gehäuses landete, doch Schiedsrichter Grossmann-Brandis hatte kurz vorher auf gefährlichen Torschuss entschieden und rausgepfiffen, so dass der Treffer erneut nicht zählte.

Hamburger Polo Club – Uhlenhorst Mülheim 5:4 (3:2)

Tore:

0:1 Lukas Windfeder (12., KE)
1:1 Jonathan Fröschle (16., KE)
2:1 Constantin Staib (27.)
2:2 Lukas Figura (30.)
3:2 Mathias Müller (30., KE)
4:2 Jonathan Fröschle (35., KE)
5:2 Jonathan Fröschle (42., KE)
5:3 Timm Herzbruch (52.)
5:4 Timm Herzbruch (55.)

Ecken: 7 (4 Tore) / 7 (1 Tor)
Zuschauer: 450