Unfassbar! Nachdem Polos Herren am Samstag den HTHC auf eigener Anlage überraschend mit 3:1 bezwingen konnte, rang der Aufsteiger am Sonntag auch den UHC auswärts mit 2:0 nieder. Damit steht das Team von Trainer Matthias Witthaus nach fünf Spielen mit 12 Punkten auf Tabellenplatz drei der ersten Liga.
Rici Nevado freut sich über die nächsten drei Punkt (Foto: Pemöller)
Heimspiel gegen Harvestehuder THC
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Der Hamburger Polo Club hat für das nächste Ausrufezeichen in der noch jungen hockeyliga-Saison gesorgt. Am Samstag siegten die Polo-Herren gegen den Harvestehuder THC – und somit gegen einen weiteren Endrundenteilnehmer der Vorsaison – mit 3:1 (1:0). Zwar gingen die Gäste von der Barmbeker Straße früh in Führung und konnten diese bis kurz vor der Pause verteidigen, in zweiten Durchgang kamen die Hausherren aber immer besser in die Partie und entschieden das Spiel letztlich verdient im Schlussviertel.
„Der nächste Dreier für uns ist natürlich ein super Ergebnis“, frohlockte Polo-Trainer Matthias Witthaus nach dem Schlusspfiff. Dabei war der Gegner besser in die Partie gestartet: In einer unübersichtlichen Situation hatte Hamish Imrie bereits nach nicht einmal vier Spielminuten einen direkten Ball in den Kreis irgendwie zur HTHC-Führung abgefälscht. HTHC-Co-Trainer Julian Gerschwitz lobte dann auch den starken Auftakt seiner Jungs: „Wir haben gut angefangen, waren defensiv gut im Spiel, das 1:1 zur Halbzeit geht in Ordnung.“ Denn nach der Führung verpassten es die Gäste, selbige weiter auszubauen. Eine Strafecke der Harvestehuder blieb, genauso wie die zweite in der Partie, folgenlos, nachdem sie verstoppt wurde. Auf der anderen Seite nutzte Polo seine Standards besser und glich so verdient kurz vor der Pause aus: Tomás Procházka verwandelte eine von insgesamt sechs Polo-Ecken zum 1:1-Pausenstand (30.).
Auch in der zweiten Hälfte blieb die Partie auf hohem Niveau, geprägt vom Tempo zweier sehr starker Teams. „Nach der Pause fahren wir dann aber verdient den Sieg ein“, befand Witthaus, „weil wir griffig in der Defensive waren und die richtigen Nadelstiche gesetzt haben.“ Ein weiterer Knackpunkt in der Partie folgte dann auch nach dem 2:1 für Polo – erneut per Strafecke, diesmal traf Jonathan Fröschle (50.): Polo sah nach Foulspiel grün und der HTHC nahm den Torwart zugunsten eines elften Feldspielers heraus. Polo überstand die doppelte Unterzahl schadlos und schloss in der Folge einen Konter aufs leere Tor mit dem 3:1, zugleich dem Endstand, ab (58.).
Auch Gerschwitz sah einen verdienten Sieger: „Polo kam nach dem 1:0 einfach besser in die Partie. Wir standen defensiv zwar gut, aber offensiv lief es nicht rund. Wir haben beide Ecken verstoppt, da kommt dann eben eins zum andern.“ Auf Polo-Seiten blieb Witthaus trotz des dritten Sieges im vierten Spiel auf dem Teppich: „Das war ein natürlich ein super Start. Der unglaubliche Teamspirit macht unsere Stärke aus. Wenn man zuvor schon gepunktet hat, macht es das dann natürlich einfacher, Siege einzufahren. Der Sieg jetzt ändert aber erst einmal überhaupt gar nichts an der Ausrichtung. Wir wollen weiter die Punkte zusammenhamstern, für die 20 Punkte, die man braucht, um in der Liga zu bleiben.“
Hamburger Polo Club – Harvestehuder THC 3:1 (1:1)
Tore:
0:1 Hamish Imrie (4.)
1:1 Tomás Procházka (30., KE)
2:1 Tomás Procházka (50., KE)
3:1 Jonathan Fröschle (58.)
Ecken: 6 (2 Tore) / 2 (0 Tore)
Zuschauer: 350
Auswärtsspiel beim UHC Hamburg
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Der Aufsteiger aus Hamburgs Westen stellt weiter die hockeyliga auf den Kopf: Auch gegen den UHC Hamburg siegte der Hamburger Polo Club trotz seiner „bisher schwächsten Saisonleistung“ (Polo-Trainer Matthias Witthaus) mit 2:0 (1:0). Dabei können sich die „Uhlen“ diesmal auch an die eigene Nase fassen: Zur Pause hätte der Gastgeber bereits mit zwei, drei Toren führen können. Zudem verwertete der UHC insgesamt sieben Strafecken nicht. Mit zwölf Punkten ist nach dem fünften Spieltag weiter erster Verfolger von Mannheim (13 Zähler) und Köln (15). Der UHC grüßt mit sieben Punkten von Rang sechs.
Entsprechend unzufrieden war dann auch UHC-Trainer Benedikt Schmidt-Busse nach der Partie: „Wir waren im ersten Durchgang extrem gut im Spiel, müssen da mit 3:0 führen, haben zwei glasklare Einschussmöglichkeiten!“ Aber erst vergab Julius Schmid nach sehenswertem Solo Lloyd Norris-Jones, dann verpasste Christopher Kutter nach toller Kombination aus sechs Metern. Auch Gästetrainer Matthias Witthaus sah die Vorteile im ersten Durchgang klar auf UHC-Seiten: „Das war unsere bisher schwächste Partie. In der ersten Halbzeit war der UHC klar die bessere Mannschaft, hätte mit drei, vier Toren führen müssen.“ In dieser Phase konnten sich die Gäste bei ihrem starken Keeper Niklas Garst bedanken, der Polo ein ums andere Mal mit tollen Paraden im Spiel hielt.
Während also am Schläger der „Uhlen“ das Pech klebte, sahen die Zuschauer vor der Pause auf der anderen Seite ein Beispiel für das aktuelle „Polo-Märchen“ (Schmidt-Busse): Keine Minute vor dem Pausenpfiff nahm Constantin Staib einen langen Schlenzer von Jonathan Fröschle direkt an und verwandelte ihn zur zu diesem Zeitpunkt aus Gästesicht glücklichen Führung (30.).
In der zweiten Halbzeit sah Schmidt Busse ein ausgeglichenes Spiel, bemängelte aber, dass sein Team erst spät richtig in die Gänge kam: „Wir spielen das nach der Pause erst nicht gut aus. Erst, nachdem wir den Torwart rausnehmen, kommen wir zu ernsthaften Möglichkeiten und kurzen Ecken, die wir aber auch nicht nutzen und kriegen dann im Gegenzug aufs fast leere Tor das 0:2.“ Witthaus bewertete dan auch den zweiten Durchgang wesentlich positiver: „Nach der Pause standen wir defensiver und haben hinten dann kaum etwas zugelassen. So war der Sieg zum Ende hin dann auch verdient.“ Während die Hausherren in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne warfen, um zumindest noch zu einem Punktgewinn zu kommen, letztlich aber auch mit fünf Ecken scheiterten, machte Leon Willemsen acht Minuten vor dem Ende mit dem 2:0 alles klar.
Das einzig Positive, das Schmidt-Busse aus der Partie gegen Polo ziehen konnte, waren die guten Ansätze vor der Pause: „Wenn wir die Leistung der ersten Halbzeit konservieren und dann noch die Chancen nutzen, kann es für uns eigentlich nur noch besser laufen.“ Witthaus konnte nach dem Abpfiff noch nicht so ganz fassen, dass Polo mit zwei Siegen aus dem Doppelwochenende gekommen war: „Das ist wie im Film: ein sensationelles Wochenende mit sechs Punkten!“
UHC Hamburg – Hamburger Polo Club 0:2 (0:1)
Tore:
0:1 Constantin Staib (30.)
0:2 Leon Willemsen (52.)
Ecken: 7 (0 Tore) / 3 (0 Tore)
Zuschauer: 400