Polos 1. Hockey Herren haben eine erneute Überraschung nur denkbar knapp verpasst. Beim Vizemeister Rot Weiss Köln kämpfte sich der Aufsteiger nach einem 1:3-Rückstand auf 3:3 heran. Erst drei Minuten vor Spielende fiel das 4:3 für den Gastgeber, dem dann auch noch das 5:3 gelang. Morgen geht es beim Düsseldorfer HC um 14:30 Uhr um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib.
Jendrik Sielaff traf für die Polo-Herren (Foto: Pemöller)
Spielbericht auf hockeyliga.de:
Aufsteiger Hamburger Polo Club durfte – nach dem 5:4 am ersten Spieltag gegen Meister Mülheim – auch bei Vizemeister RW Köln kurz am Punktgewinn schnuppern. Am Ende gewannen die Hausherren dank der größeren Spielanteile und großen Chancenanzahl aber absolut verdient mit 5:3.
RWK-Trainer André Henning: „Das Ergebnis zeugt davon, dass wir heute hinten und vorne nicht allzu konsequent waren. Insgesamt bin ich mit dem Auftritt der Jungs aber sehr zufrieden. Wir haben gutes Tempohockey gespielt und viele Chancen kreiert. Der Sieg ist meiner Meinung nach hochverdient.“
Dem widersprach auch sein Gegenüber Matthias Witthaus nicht: „Es gibt ein weinendes und ein lachendes Auge heute. Wir waren am Ende ganz knapp am Punktgewinn, weshalb es sich ein bisschen schade anfühlt, verloren zu haben. Auf der anderen Seite ist es meinem Team hoch anzurechnen, gegen eine Mannschaft wie Köln die Partie so lange offen gehalten zu haben – erst recht, da uns vier Leistungsträger ausgefallen sind.“
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Ohne die Abwehr-Routiniers Tomas Prochazka (mit Tschechiens Nationalteam unterwegs), Jonathan Fröschle (familiäre Gründe), Rici Nevado (wegen angeschlagener Adduktoren geschont) und Leon Willemsen (halbes Jahr in den USA) sah sich Polo den sehr stark aufspielenden Kölnern erst einmal in Verteidigungshaltung gegenüber. Köln drückte von Beginn an, hatte auch einige Chancen, die aber nicht verwertet werden konnten. Mit dem ersten gefährlichen Angriff gelang den Hamburgern dann das überraschende 0:1 (19.), als Staib die Hundekurve auslief und im Rückraum Paul Zettler sah, der im Hineinfallen einblockte.
„Das war gut für uns“, so Henning, „weil es wie ein Weckruf wirkte. Danach haben wir konsequenter agiert und ja auch gleich geantwortet.“ Nach einem schnellen Freischlag setzte sich Christopher Rühr sehenswert im Kreis durch und schlenzte zum 1:1 (21.) ein. Und es war Goalgetter Marco Miltkau, der noch vor der Pause nach einem Rechtsangriff genau richtig stand, um die Kölner Führung zu erzielen. Dass man auf Miltkau immer aufpassen muss, erfuhr Polo direkt nach Wiederanpfiff, als sich der „Knipser“ der Kölner wieder im richtigen Moment der Bewachung entzog und ähnlich wie beim Führungstreffer auf 3:1 erhöhte.
„Danach begann eigentlich unser bestes Viertel“, so Kölns Headcoach. Nur die Effektivität ließen die Angreifer der Rot-Weissen da vermissen. So kam es, wie es oft kommt, wenn ein Team seine Chancen nicht nutzt. Polo spielte einen Gegenangriff konsequent aus, so dass Sielaff im Nachschuss das 3:2 (47.) gelang. „Danach ging ein Ruck durchs Team. Da haben sie dran geglaubt, dass etwas gehen könnte“, so Witthaus. Und tatsächlich: Nur eine Minute später verwandelte Oliver Binder die zweite Ecke der Hamburger zum 3:3 (48.) und stellte den Spielverlauf völlig auf den Kopf.
Köln wollte sich aber mit dem einen Punkt nicht zufriedengeben und drehte wieder auf. Einen Siebenmeter vergab Tom Grambusch jedoch noch, da er beim Schlenzer abrutschte. Eine Ecke drei Minuten vor Ende – die fünfte der Hausherren, konnte er dann aber doch zum 4:3 nutzen. Und als Witthaus Keeper Garst vom Platz nahm, machte Miltkau seinen Hattrick mit dem 5:3-Endstand perfekt.
Köln verabschiedete nach der Partie Polos Abwehrchef Mathias Müller noch nachträglich mit einem Trikot im Rahmen, auf dem alle seine Erfolge mit Rot-Weiss aufgedruckt sind.
Während Köln am Sonntag den Club an der Alster zu Gast hat und auf den dritten Sieg im dritten Match hofft, reist Polo über den Rhein zum Düsseldorfer HC (heute 1:5 gegen Alster). „Das sind die Spiele gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt“, so Witthaus. Dort stehen Prochazka, Fröschle und Nevado Polo auch wieder zur Verfügung.
Rot-Weiss Köln – Hamburger Polo Club 5:3 (2:1)
Tore:
0:1 Paul Zettler (19.)
1:1 Christopher Rühr (21.)
2:1 Marco Miltkau (26.)
3:1 Marco Miltkau (31.)
3:2 Jendrik Sielaff (47.)
3:3 Oliver Binder (48., KE)
4:3 Tom Grambusch (57., KE)
5:3 Marco Miltkau (58.)
Ecken: 5 (1 Tor) / 2 (1 Tor)
Zuschauer: 250