Polos 1. Hockey-Herren haben wieder den Anschluss zu den Play-Off-Plätzen hergestellt. Am Samstag rang der Aufsteiger dem Mannheimer HC ein 2:2-Unentschieden ab. Am Sonntag holte Polo dann durch einen 4:2-Heimsieg drei Punkte gegen den Nürnberger HTC. Damit liegt Polo in der Tabelle nur noch vier Punkte hinter Platz vier. Am kommenden Wochenende haben Polos Hockey-Jungs zwei Auswärtsspiele in Berlin.
Hier gibt es die Tore im Video
Grund zur Freude hatten Paul Zettler, Leon Willemsen, Rici Nevado und Oliver Binder am Wochenende nicht nur in dieser Szene (Foto: Pemöller)
Hamburger Polo Club – Mannheimer HC 2:2 (1:1)
Die Herren des Hamburger Polo Clubs und des Mannheimer HC trennten sich am Samstag in der hockeyliga 2:2 (1:1). Polo hatte im ersten Durchgang Glück, dass Mannheim trotz Chancenplus nur einmal traf, im zweiten Durchgang schwächten sich die Gäste unnötig durch Strafzeiten, kamen aber nach 1:2-Rückstand noch zum Ausgleich. Mannheim muss mit 30 Punkten den UHC Hamburg (31) in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen, verbleibt aber als Vierter punktgleich mit Verfolger HTHC in den Final-Four-Rängen. Polo hält nach dem Punktgewinn mit 24 Zählern zumindest Tuchfühlung zu den Halbfinalplätzen.
„Mannheim macht 1:45 Minuten vor dem Schluss das 2:2 – das fühlt sich für uns im ersten Moment natürlich schon nach einem Punkteverlust an“, beschrieb Polo-Trainer Matthias Witthaus den ersten Eindruck Sekunden nach Abpfiff, der aber nicht lange anhielt: „Nach der starken ersten Halbzeit von Mannheim geht das Unentschieden in Ordnung.“ Mannheims Coach Michael McCann konnte dem 2:2 weitaus weniger Positives abgewinnen: „Auf jeden Fall haben wir hier Punkte verloren. Zwar kommen wir erst zwei Minuten vor dem Ende zum Ausgleich, aber in der ersten Halbzeit hatten wir 15 Torchancen, Polo sieben oder acht.“
Mannheim konnte seine zahlreichen Möglichkeiten aber nur zur frühen Führung durch Gonzalo Peillats Eckentreffer (11.) nutzen. Die Hausherren konterten in der Folge geschickt und glichen so noch kurz vor der Pause aus: Tomás Procházka überwand per Schlenzer auf Jonathan Fröschle Mannheims erste Verteidigungsreihe, Fröschle bediente auf gleiche Weise Constantin Staib, der 23-Jährige vollende zum 1:1-Ausgleich (28.).
Nach der Pause egalisierten sich beide Teams lange Zeit. Zwar hätten die Hamburger zuerst in Führung gehen können, setzten aber ihre erste Ecke an den Pfosten. Kurz vor Ende des dritten Viertels brachte Fröschle die Hamburger mit einem satten Schlag oben links in den Winkel dann doch in Führung (44.). Wieder hatte Polo per Ecke den nächsten Treffer auf dem Schläger, die Mannheimer Eckenverteidigung konnte diesen Versuch aber ablaufen. Nun mussten die Kurpfälzer kommen, erspielten sich in der Folge aber kaum mehr nennenswerte Chancen und kassierten zudem insgesamt 13 Strafminuten. „Wir können nur sagen, dass wir kein Glück hatten. Mit gar nichts“, haderte McCann in dieser Phase auch mit eben jenen strittigen Entscheidungen der Unparteiischen, die zu dreimal Grün und einmal Gelb für die Gäste führten. Fünf Minuten vor Ende nahm der MHC seinen Torwart zugunsten eines elfen Feldspielers heraus und konnte nach einer langen Ecke und Lucas Vila, der im Kreis am schnellsten schaltete, dann doch noch jubeln (58.). Es sollte aber in der Folge beim 2:2-Unentschieden bleiben, über das sich Witthaus dann auch freuen konnte: „Wir haben einen super Auftritt hingelegt und tollen Teamgeist gezeigt. Gegen ein Topteam wie Mannheim und zudem in Unterzahl ist ein 2:2 absolut leistungsgerecht.“
Tore:
0:1 Gonzalo Peillat (11., KE)
1:1 Constantin Staib (28.)
2:1 Jonathan Fröschle (44.)
2:2 Lucas Vila (58.)
Ecken: 3 (0 Tore) / 1 (1 Tor)
Zuschauer: 200
Hamburger Polo Club – Nürnberger HTC 4:2 (3:1)
Die Hockey-Herren vom Hamburger Polo Club haben mit einem Vier-Punkte-Wochenende zumindest wieder Anschluss an die Play-off-Ränge bekommen. Nach dem unglücklichen 2:2 am Samstag gegen Mannheim, gewann der Aufsteiger am Sonntag einen offenen Schlagabtausch gegen starke Gäste aus Nürnberg mit 4:2.
Gäste-Trainer Norbert Wolff meinte: „Das Spiel hätte eher ein Unentschieden verdient gehabt. Polo war in der ersten Hälfte sehr gefährlich mit seinen Kontern. Da haben wir nicht griffig genug verteidigt. Mit der Leistung in der zweiten Hälfte hätten wir das Remis holen können, vielleicht sogar mehr. Aber wenn man seine Chancen dann nicht nutzt, darf man sich auch nicht beschweren. Wir hatten ungewöhnlich viele technische Probleme mit dem weichen Platz, haben die Bälle in den Fenstern oft nicht gut genug verarbeitet.“
Matthias Witthaus war zufrieden: „Ich finde, dass es insgesamt ein verdienter Sieg war. Wir waren über die Gesamtspielzeit gesehen das etwas bessere Team. Beim Stand von 3:1 verpassen wir es, die Führung weiter auszubauen. Dadurch wird es mit dem Pfostenschuss und der Ecke, die Niklas Garst sensationell aus dem Winkel fischt, halt nochmal eng. Insgesamt aber ein starker Auftritt meiner Mannschaft.”
Nürnberg begann sehr kontrolliert, spielte gegen das variable Pressing von Polo ruhig und überlegt heraus. Chancen waren Mangelware, bis der Österreicher Oliver Binder in der 8. Minute eine zentrale Flanke mit den Rücken zum Tor so ablenkte, dass der starke Steffen König auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Die Führung hielt aber nur zwei Minute, ehe die Franken im Kreis des HPC einen Ball zurückeroberten und Leif Bechhold am langen Pfosten zum 1:1 verwerten konnte.
Polo hatte durch Thörnblom (11.) und Zetteler (12.) noch zwei gute Chancen, aber auch Nürnberg blieb gefährlich, wie etwa durch Justus Weigand kurz nach der ersten Viertelpause, der einen Rückhandschuss knapp oben links neben das HPC-Tor setzte. Polo übernahm dann die Kontrolle klar und drückte auf die erneute Führung. Eine Eckenserie ergab aber keinen Erfolg, auch weil König zum Teil spektakulär hielt. Dann aber passte man im Gäste-Kreis einmal nicht auf und Ricki Nevado nutzte das mit einem Treffer aus dem Gewühl zum 2:1. Kurz darauf war es Nationalspieler Staib, der mit vollem Speed links in den NHTC-Kreis lief, mehrere Nürnberger austankte und den Ball mit der hohen Rückhand zum 3:1 (24.) an den linken Innenpfosten legte.
Nürnberg wehrte sich. Ein gefühlvoller Lupfer von Joshua Kastner wurde von Tomas Prochazka auf der Linie gerettet, Jordan setzte einen Rückhandschuss erneut über das obere linke Toreck der Hamburger. So war die Führung des HPC zur Pause sicher ein wenig zu hoch. Im dritten Viertel ließen beide Teams wenig zu. Garst rettete gegen einen Stecher aus kurzer Distanz (34.). Bechhold musste in der 40. Minute für seinen bereits geschlagenen Keeper auf der Linie klären. Und König fischte eine weitere Ecke von Fröschle artistisch aus dem bedrohten Winkel.
Ein Ballverlust der Poloraner am linken Kreisrand erlaubte dem NHTC eine Flanke von links, die Justus Weigand am kurzen Pfosten stark zum 2:3 ins linke Eck blockte (49.). Kurz darauf holte Garst mit einer Schlägerparade einen platzierten Benke-Schlenzer aus dem linken oberen Eck. Auf der anderen Seite schoss Leon Willemsen aus guter Position mit der Rückhand über das Tor. König hielt sein Team im Spiel, und als Weigand in der 59. Minute mit der zweiten Gäste-Ecke nur den linken Pfosten traf, hatte Polo Glück. Und so entschied ein Konter über Staib in der Schlussminute die Partie, der in letzter Sekunde den mitgelaufenen Fröschle am linken Pfosten anspielte, der im Fallen zum 4:2 traf.
Tore:
1:0 Oliver Binder (8.)
1:1 Leif Bechhold (10.)
2:1 Ricardo Nevado (23.)
3:1 Constantin Staib (24.)
3:2 Justus Weigand (49.)
4:2 Jonathan Fröschle (60.)
Ecken: 6 (0 Tore) / 2 (0 Tore)
Zuschauer: 180
Die Tore im Video