Polos Herren haben am vergangenen Wochenende die vollen sechs Punkte eingefahren. Am Samstag gewann der Hamburger Polo Club mit 6:0 gegen den Nürnberger HTC, am Sonntag gelang den Hockey-Herren in einer intensiven Partie ein 2:0-Heimsieg gegen RW Köln. Es war der erste Sieg für Polo in der 1. Bundesliga gegen die Domstädter. Schon am Freitagabend geht es mit dem nächsten und letzten Feld-Heimspiel in diesem Jahr weiter, wenn der Club an der Alster um 20:30 Uhr zu Gast ist.
Kane Russell (links) und Nic Woods (rechts) freuen sich über eine perfekte Ausbeute (Foto: Pemöller)
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Hamburger Polo Club – Nürnberger HTC 6:0 (1:0)
Der Hamburger Polo Club hat am Samstag einen 6:0-Kantersieg über den stark ersatzgeschwächten Nürnberger HTC eingefahren, der sich eine Halbzeit lang sehr gut wehrte und am Ende aber von Polos schneller Offensive etwas überrollt wurde.
Gäste-Coach Richard Barlow haderte mit zwei Dingen: „Wir spielen hier ohne acht der ersten Elf. Wenn das irgendeine andere Mannschaft der ersten Liga treffen würde, hätte die ähnliche Probleme. Sollten wir die Liga so weiterspielen müssen, wäre das sehr unfair. Dabei haben die Jungs das in den ersten 30 Minuten sehr gut gespielt, vor allem im Eins-gegen-Eins mit hundertprozentigem Einsatz. Polo hat nach der Pause mehr Gas gegeben, und wir bekommen Konter nach Konter, weil wir im Angriff in der zweiten Ebene keinen Ball behalten. Das hat uns gekillt!“
Matthias Witthaus war zufrieden – insbesondere mit Halbzeit zwei: „Da haben wir volle Ballkontrolle und spielen gut nach vorn. Manchmal wollen wir den Ball zu schön ins Tor tragen, so hätte es am Ende sogar deutlich höher stehen können, wenn wir da konsequenter wären. In der ersten Hälfte sind wir nicht auf unserem normalen Niveau, haben eine viel zu hohe Fehlerquote. Zufrieden bin ich heute mit den Ecken, in die wir nach der schwachen Ausbeute in Krefeld in dieser Woche hart gearbeitet haben. Schön, dass sich das sofort so ausgezahlt hat!“
In einer von vielen Stopp- und Stockfehlern geprägten Anfangsphase hatten die Gäste die erste Großchance, als Constantin Wolff einen freien Vorhandschlag aus etwa neun Metern aber nicht traf. „Das hätte uns sicher mehr Selbstvertrauen gegeben für die weitere Partie“, kommentierte Barlow. Danach war es eigentlich nur noch der HPC, der Gefahr erzeugen konnte. Polo hatte seine erste Ecke mit dem Viertelpausenpfiff, doch Steffen König parierte Schuss und Nachschuss stark.
Julian Hofmann-Jeckel verzog noch aus kurzer Distanz links am Tor vorbei (18.), doch dann klappte die Rausgeber-Variante bei Ecke Nummer zwei auf Constantin Staib perfekt für die 1:0-Führung. Luca Müller hätte kurz darauf erhöhen können, scheiterte aber vom Siebenmeterpunkt am glänzend reagierenden König (20.). So blieb es bei der knappen Führung zur Pause.
Die hatte aber nur Sekunden Bestand, weil Hofmann-Jeckel am rechten Pfosten die nächste Ecke des HPC zum 2:0 (31.) einstach. In der 39. Minute konnte Polos Neuseeländer Kane Russell mit einem Direktschlenzer das 3:0 beisteuern. Nürnberg haderte danach viel mit sich und den Schiedsrichtern, verlor damit den Fokus. König verhinderte das 0:4 (48.) noch mit einer Glanztat, dann war er gegen einen Abstauber von Jonathan Fröschle (52.) aber machtlos. Leon Thörnblom nach toller Kombination (58.) und erneut Russell mit einer Schlussecke schraubten das Ergebnis noch auf 6:0 hoch.
Tore:
1:0 Constantin Staib (23., KE)
2:0 Julian Hofmann-Jeckel (31., KE)
3:0 Kane Russell (40., KE)
4:0 Jonathan Fröschle (52.)
5:0 Leon Thörnblom (57.)
6:0 Kane Russell (60., KE)
Ecken: 8 (4 Tore) / 0 (0 Tore)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: C. Blasch / R. Adrien
Hamburger Polo Club – Rot-Weiss Köln 2:0 (2:0)
Der Hamburger Polo Club konnte am Sonntag das Spitzenspiel der Staffel B gegen RW Köln mit 2:0 (2:0) gewinnen. Die Hamburger verkürzten den Rückstand auf die Domstädter damit auf drei Punkte, die jedoch ein Match weniger absolviert haben. Köln dominierte die Partie in der zweiten Halbzeit überdeutlich, konnte aber zu wenig Gefahr im sehr griffig verteidigten Kreis der Gastgeber erzeugen.
HPC-Trainer Matthias Witthaus: „Das war eine ganz starke Teamleistung. Wir haben gegen Köln bisher immer nur mal am Erfolg geschnuppert. Jetzt waren wir mal dran. Die Jungs haben sich heute fürs Team zerrissen. Köln war dominant in der zweiten Hälfte, aber bei einer 2:0-Führung haben wir auch nicht mehr so viel in der Offensive machen müssen. Drei Zähler gegen Rot-Weiss und sechs Punkte aus dem Wochenende – das ist schon eine sehr gute Ansage!“
André Henning haderte vor allem mit der Effizienz seines Teams: „Wir haben vier, fünf Großchancen und eine Ecke – das muss reichen, um hier zumindest einen Punkt zu holen. Aber wir waren zu ungefährlich im Kreis. Die spielerische Leistung, insbesondere in der zweiten Hälfte, fand ich top, aber wenn am Ende da eine Null bei uns steht, dann weiß man, woran man jetzt arbeiten muss.“
Schon im ersten Viertel war Köln dominierend, hatte einige gute Läufe Richtung Kreis der Hamburger, wo aber die stabile Abwehr um Mathias Müller und Tomas Prochazka wenig Gefahr zuließ. Polo selbst hatte noch keine wirklichen Entlastungsangriffe, bis der HPC in der 13. Minute sich stark über die rechte Seite durchkombinierte, über die rechte Grundlinie kam, von wo Jan-Hendrik Bartels zwei Meter vor Tor angespielt wurde, der Belgiens Nationalkeeper Vincent Vanasch im Kölner Tor keine Chance ließ.
Die Gäste blieben spielbestimmend, kamen aber zumeist nur bis zur Viertellinie der Hamburger durch, wo dann die letzten Pässe nicht konzentriert genug gespielt wurde oder Dribblings hängen blieben. Polo dagegen mit gnadenloser Effektivität: Nach einem weiteren Rechtsangriff stach Neuzugang Fabio Bernhardt einen harten Schlag direkt vor Vanasch zum 2:0 (23.) ins Netz. Den Rot-Weissen fehlte dann bis zur Pause die Konzentration aufs eigene Spiel, es wurde viel mit sich und den Schiedsrichtern gehadert.
Nach dem Seitenwechsel bekam das Spiel der Domstädter bessere Struktur. Oft entspann sich ein Powerplay um den Polo-Kreis herum. Da schafften es die Hamburger kaum, mal vorn Entlastung zu schaffen, weil Bälle in der Kölner Hälfte sehr schnell wieder verloren wurden. Doch was fehlte, waren die klaren Torchancen. Niklas Garst im HPC-Tor wurde nur ganz selten mal geprüft.
Gleiches Bild im Schlussviertel: Köln drückte, Polo verteidigte mit Mann und Maus. Mats Grambusch traf von halblinks aus sechs Metern nur das Außenbrett (50.), Elian Mazkour setzte einen freien Schuss kurz vorm Ende rechts neben das Gehäuse. So blieb es beim 2:0 für die Hanseaten.
Tore:
1:0 Jan Hendrik Bartels (13.)
2:0 Fabio Bernhardt (23.)
Ecken: 0 (0 Tore) / 1 (0 Tore)
Zuschauer: 120
Schiedsrichter: O. Ingwersen / R. Pleissner