Herren zeigen starke Reaktion und entführen drei Punkte aus Nürnberg

Am vergangenen Wochenende sind Polos Hockey-Herren mit drei Punkten im Gepäck von der „Deutschlandtour“ zurückgekehrt. Nach der klaren Niederlage bei Meisterschaftsfavorit RW Köln setzte sich der Hamburger Polo Club am folgenden Tag in Nürnberg gegen den NHTC stark mit 3:1 durch. Max Silanoglu, Niklas Weiher und Torjäger Constantin Staib erzielten die Tore für den HPC. Damit springen die Herren wieder auf Platz 3 der Tabelle. Am kommenden Wochenende ist spielfrei. Am 10. und 11.4 geht es dann zu Hause um jeweils 12:00 gegen die Teams aus Mannheim weiter. Am Samstag ist Topteam Mannheimer HC zu Gast. Am Sonntag erwarten Polos Herren den TSV Mannheim.

Leon Thörnblom und die Polo-Herren sind auf einem guten Weg Richtung (Foto: Pemöller)

Rot-Weiss Köln – Hamburger Polo Club 6:0 (3:0)

Die Herren von Rot-Weiss Köln haben das Samstags-Topspiel der hockeyliga und damit den Auftakt in die Gruppenphase deutlich gegen den Hamburger Polo Club mit 6:0 (3:0) für sich entschieden. Das Team von Trainer André Henning überzeugt mit einer konstant hochklassigen Leistung und einer starken Eckenbeute vor der Pause. Mit dem Sieg untermauern die Domstädter ihre Vormachtstellung in der hockeyliga und führen die Tabelle der Gruppe B mit nunmehr 52 Zählern deutlich an.

Beide Teams begannen offensiv, die Hausherren erwischten den besseren Start: Kölns erste Strafecke konnte Tom Grambusch direkt per Schlenzer zur Führung verwandeln (10.). Auf der anderen Seite brachte der erste Polo-Standard nur eine lange Ecke (14.). Im zweiten Viertel verlagerte sich das Spiel nun immer mehr in die Hamburger Hälfte, Köln konnte die nächste Ecke zwar nicht nutzen, war dann aber in den nächsten beiden Anläufen wieder erfolgreich: Erst konnte Christopher Rühr nach Ablage freistehend zum 2:0 einschlenzen, dann stellte Mink van der Weerden per Direktschlenzer den 3:0-Pausenstand her (20./23.).

Auch im zweiten Durchgang blieben die Hausherren spielbestimmend, die beiden grünen Karten für Florian Adrians bei den Kölnern und Julian Hofmann-Jeckel aus Polo-Seite (beide 39.) blieben aber die einzigen Nickligkeiten der Partie. Köln reagierte lieber auf dem Platz, störte den Hamburger Aufbau früh und Rühr konnte kurz vor Ende des dritten Viertels einen abgefangenen Ball unbedrängt zum 4:0 an Niklas Garst vorbei einschieben (44.). Der Widerstand der Polo-Herren schien gebrochen: Ein langer Freischlag landete im Schusskreis bei Lasse Mink, der die Kugel unhaltbar für Garst zum 5:0 abfälschte (53.). Keine zwei Minuten später setzte Maximilian Siegburg einen Schlenzer erst deutlich über den Hamburger Kasten, um es dann aber kurz darauf besser zu machen: Aus dem Gewühl heraus konnte er seine flache Rückhand zum 6:0 unterbringen. Es blieb zugleich der Endstand, weil Garst noch einmal gegen Rühr in höchster Not rettete und Polo auf der anderen Seite die beste Chance der Partie zumindest zum Ehrentreffer verpasste.

Rot-Weiss-Coach André Henning war dann auch mit der souveränen Leistung seines Teams zufrieden: „Wir haben über 60 Minuten auf sehr hohem Niveau gespielt, extrem viel Druck gemacht und die hohe Intensität auch lange durchgehalten. Es war sehr wichtig, dass wir mit einer guten Eckenquote ins Spiel gegangen sind und gleichzeitig so gut verteidigt haben. Daher ist auch das zu null hinten verdient.“
Sein Gegenüber Matthias Witthaus freuet sich nach der langen Hockeypause zumindest darüber, dass es endlich wieder losging: „Klar ist es sehr frustrierend, wenn ein Spiel 0:6 ausgeht. Vor allem, wenn man in der Rückrunde so stark aufgehört hat. Wir mussten ohne Mathias Müller und Tomás Procházka antreten und auch die beiden Neuseeländer Nicholas Woods und Blair Tarrant fehlten uns. Und Köln hatte eine Topqualität auf dem Platz. Für uns läuft es unglücklich, dass wir drei Ecken kassieren und die vorher dämlich fangen. Wenn es dann früh 0:3 steht, ist es schwer gegen Köln. Daher wissen wir das Spiel einzuschätzen, die Leistung war ja nicht komplett daneben. Nun müssen wir nur zusehen, dass wir konzentriert ins hochwichtige Spiel Sonntag in Nürnberg gehen und die Partie gegen Köln abschütteln.“

Tore:
1:0 Tom Grambusch (10., KE)
2:0 Christopher Rühr (20., KE)
3:0 Mink van der Weerden (23., KE)
4:0 Christopher Rühr (44.)
5:0 Lasse Mink (53.)
6:0 Maximilian Siegburg (55.)

Ecken: 4 (3 Tore) / 1 (0 Tore)
Grüne Karten: Florian Adrians, RWK (39., unsportliches Verhalten), Julian Hofmann-Jeckel, HPC (39., unsportliches Verhalten)
Schiedsrichter: B. Göntgen / T. Hinsken

 

Nürnberger HTC – Hamburger Polo Club 1:3 (0:2)

Die Herren des Hamburger Polo Club haben sich am Sonntag in der hockeyliga beim Nürnberger HTC zumindest etwas für die herbe 0:6-Niederlage vom Vortag in Köln rehabilitiert und schlossen ihr Auswärtswochenende mit einem 3:1 (2:0) ab. In einer durchaus ausgeglichenen Partie waren die Hamburger den Tick cleverer im gegnerischen Viertel und schalteten schneller. Mit dem Sieg setzt Polo in Gruppe A nun den Mannheimer HC im Kampf um das zweite Heimrecht im Viertelfinale unter Druck. Nürnberg bleibt in der gleichen Staffel Schlusslicht.

Die Hamburger störten früh und belohnten sich schnell: In den verunglückten Rückhandschlag von Julian Hofmann-Jeckel rutschte Max Silanoglu rein und lenkt den Ball zur Hamburger Führung ins Nürnberger Tor (3.). Mit dem 1:0 im Rücken agierte Polo in der Folge verhaltener und ließ den Nürnbergern nun mehr Platz. Vor allem Jon Mechtold hatte bei zwei, drei gefährlichen Szenen den Ausgleich auf dem Schläger. Die Hanseaten befreiten sich noch im Laufe des Auftaktviertels, Constantin Staib kam aber zweimal nicht genug Druck hinter den Ball bringen (11./13.), die erste Strafecke verstoppte Polo, den Nachschuss von Kane Russell konnte Victor Beckers im Nürnberger Tor abwehren (15.). Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff forderte Nürnberg am eigenen Schusskreis Freischlag, der Pfiff blieb aber aus, Polos Staib schaltete am schnellsten und legte die Kugel mit der Rückhand vors Nürnberger Tor legte. Dort stand Niklas Weiher richtig und markierte den 2:0-Pausenstand aus Hamburger Sicht.

Doch die Franken kamen deutlich frischer aus der Pause und investierten offensiv nun mehr. Frühes Pressing führte zur ersten aussichtsreichen Möglichkeit, aber Maximilian Jordans Chip ging noch über Niklas Garst und sein Polo-Tor (31.). Vier Minuten später schien der Knoten beim NHTC aber geplatzt: Nach starker Vorarbeit von Mechtold setzte die Nürnberger Offensivabteilung energisch nach, Polo brachte die Kugel nicht aus der Gefahrenzone und Julius Nagel konnte den Ball zum 1:2-Anschluss über die Linie drücken (35.). Doch anstatt auf den Ausgleich zu drängen, verlor Nürnberg hinten nun etwas an Struktur, profitierte aber davon, dass Polo sich nun im Abschluss leichte Schwächen leistete. Auch ins Schlussviertel gingen die Hamburger aggressiver und waren nun wacher: Ein langer Diagonalball von Maximilian Werner landete bei Staib in der linken Schusskreishälfte, der direkt mit der Rückhand abzog und flach zum 3:1 verwandelte (48.). Die Gäste stellten sich nun tief hinten rein und Nürnberg rannte etwas ideenlos gegen den Defensivriegel an. So blieb es nach 60 Minuten beim 3:1 für die Hamburger.

Nürnbergs Trainer Richard Barlow stellte nach dem durchwachsenen Auftaktviertel eine klare Leistungssteigerung seines Teams fest: „Da kommen wir wieder besser rein, das dritte Viertel war unser stärkstes. Da waren wir auf Augenhöhe oder sogar besser. Allerdings müssen wir dann mehr rauskriegen als nur ein Tor. Da muss das 2:2 fallen. Im Schlussviertel war unsere Defensivarbeit schlicht mittelmäßig. Aber wir sind weiter in der Entwicklung. Das war das erste Tor in drei Spielen, das ist auch ein Schritt nach vorne.“
Sein Gegenüber Matthias Witthaus freute sich über verdiente drei Punkte: „Wir waren drei Viertel stärker, vor allem in der ersten Halbzeit dominant. Da haben wir das Pressing gut ausgespielt und verdient 2:0 geführt. Nach der Pause starten wir superschlecht, kommen nach einem schwächeren dritten Viertel aber zu guten Konterchancen, die wir nur liegenlassen. Insgesamt war das ein Topauftritt nach dem Spiel am Vortag, wir haben den Hebel gefunden. Das war ein wichtiger Sieg für unsere Moral und wir sind weiter im Kampf um Platz zwei.“

Tore:
0:1 Max Silanoglu (3.)
0:2 Niklas Weiher (28.)
1:2 Julius Nagel (35.)
1:3 Constantin Staib (48.)

Ecken: 0 (0 Tore) / 2 (0 Tore)
Grüne Karten: Levin Vaas, NHTC (23., Foulspiel)
Schiedsrichter: J. Berneth / D. Neideck