Polo-Herren holen 4 Punkte und haben ein „Finale“ um Platz 3

Polos 1. Hockey-Herren haben mal wieder gezeigt, dass die Mannschaft über eine starke Mentalität verfügt. Gegen das Topteam vom Mannheimer HC erkämpfte sich der HPC mit dem Schlusspfiff eine letzte Strafecke, die Eckenspezialist Kane Russell zum vielumjubelten 1:1-Ausgleich verwerten konnte. Am Sonntag siegte der Polo Club nach heißem Kampf knapp mit 3:2 gegen den TSV Mannheim. Polo muss am kommenden Sonntag um 14:00 Uhr auf heimischer Anlage gegen den Berliner HC gewinnen, um sich noch auf Platz drei zu schieben.


Kane Russell sorgte nach abgelaufener Spielzeit mit seinem Treffer für Jubelstürme. (Foto: Pemöller)

Hamburger Polo Club – Mannheimer HC 1:1 (0:0)

Die Herren vom Hamburger Polo Club haben im Kampf um die Viertelfinalplätze in der B-Staffel ein 1:1 (0:0) gegen den Mannheimer HC erkämpft. Im Duell des Dritten gegen den Zweiten sicherten sich die Hanseaten den einen Punkt dank einer verwandelten Kurzen Ecke in der letzten Sekunde. Allerdings protestierten die Mannheimer nach Spielschluss bei den Schiedsrichtern gegen die Entscheidung unter Hinweis auf die aus ihrer Sicht schon zuvor abgelaufene Spielzeit bei der Aktion, die zur Ecke geführt hatte. HPC-Trainer Matthias Witthaus zeigte sich von den Diskussionen allerdings unbeindruckt: „Es war ein leistungsgerechtes Remis. Von uns war es eine tolle Energieleistung und es war ein sehr intensives Spiel.“

Nach ausgeglichenem Beginn wirkte Mannheim in der Folge erst einmal überlegen, was aber auch der Spielweise der Hamburger geschuldet war. Die versuchten, über eine starke Defensive die Kontrolle über das Geschehen zu behalten. So kam der MHC lange Zeit auch kaum zu Gelegenheiten im Schusskreis des HPC. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels sorgte dann aber eine Hereingabe von Raphael Hartkopf für Gefahr, doch Torwart Niklas Garst konnte die Situation entschärfen.
An dem Szenario änderte sich auch im zweiten Viertel nicht viel. Der HPC erwartete die MHC-Angriffe meist ab der Mittellinie und lauerte auf Konter. Doch dann hätte ein Fehler von Tomás Procházka fast zum 0:1 geführt. Der Abwehrspezialist war letzter Mann und konnte einen Rückpass nicht unter Kontrolle bringen. Die Kugel sprang ihm an den Fuß. Sofort waren drei Mannheimer zur Stelle, führten den Freischlag aus und starteten einen Konter. Doch erneut war Garst Endstation. Der HPC-Torwart wehrte den Schuss von Linus Müller ab.
Dann folgte die erste kuriose Phase in dieser Partie aus Sicht der Hamburger. Knapp zwei Minuten vor der Pause erhielt der Gastgeber die erste Kurze Ecke dieser Begegnung zugeprochen. Daraus entwickelte sich eine Serie von Wiederholungecken. Nach der vierten Ausführung fand die Kugel dann tatsächlich den Weg in den Kasten des MHC. Constantin Staib hatte den Ball ins Tor gelenkt. Doch der Jubel der Polo-Spieler hielt nicht lange an. Weil Staib zu früh in den Kreis gelaufen war, wurde der Treffer aberkannt. Zwar bekam Polo erneut eine Kurze Ecke zugesprochen, die wurde aber verstoppt. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte Staib erneut das 1:0 auf dem Schläger. Doch sein Schuss aus der Drehung aus halbrechter Position ging links am Kasten vorbei.
Auch nach dem Seitenwechsel war Mannheim das offensivere Team und hatte zwei gute Möglichkeiten. Polo versuchte es dagegen mit langen Schlenzbällen, hatte damit aber keinen Erfolg. Es dauerte bis zur 53. Minute, bis dann auch Mannheim zu seiner ersten Kurzen Ecke kam – und die verwandelte Gonzalo Peillat souverän zur 1:0-Führung. Danach musste Polo mehr in die Offensive investieren und erkämpfte sich kurz darauf die sechste Kurze Ecke. Auch hier misslang die Ausführung, die Gastgeber aber blieben im Ballbesitz und kamen aus dem Gewühl heraus zum vermeintlichen Ausgleichstreffer. Doch auch der wurde nicht anerkannt, weil der Ball nach der Ausführung der Ecke den Schusskreis nicht verlassen hatte. Witthaus bewertete beide Entscheidungen anschließend als korrekt.
Drei Minuten vor dem Ende nahm der HPC-Trainer dann Garst vom Platz und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Als dann MHC-Spieler Hartkopf Sekunden vor Schluss versuchte, einen Freischlag des HPC zu verzögern, wurde es hektisch. Hartkopf selbst sah Gelb, während die Uhr abgelaufen war. Doch die Schiedsrichter ließen die Zeit auf drei Sekunden zurückstellen, weil sie ihrer Meinung nach die Aktion des Mannheimers vor der Schlusssirene geahndet hatten. Procházkas hart ausgeführter Schlag in den Kreis führte dann zur siebten Kurzen Ecke für Polo – und die versenkte Kane Russell zum 1:1.
„Es war ein Topspiel”, sagte MHC-Trainer Andreu Enrich trotz des aus der Sicht seines Teams unglücklichen Ausgangs. „Wir sind nicht zufrieden mit der Entscheidung der Schiedsrichter gewesen, aber wir können es nicht ändern.”

Tore:
0:1 Gonzalo Peillat (53., KE)
1:1 Kane Russell (60., KE)

Ecken: 7 (1 Tor) / 1 (1 Tor)
Grüne Karten: Philipp Huber, MHC (Unsportlichkeit)
Gelbe Karten: Raphael Hartkopf, MHC (Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: O. Ingwersen / C. Blasch

Spielbericht gegen TSV Mannheim folgt